Montag, 2. November 2009

Lebenszeichen

Ein wenig schludern lassen habe ich meinen Blog - aber ich lebe noch. Und wie!

Die Woche Ungarn war schön, hat aber eine kurzfristige Depri bei mir ausgelöst.
Nicht nur, daß der Besuch an Pepi's Grab nicht den erhofften "Friedensschluß" gebraucht haben.
Nein, ich habe am letzten Tag in Wien auch noch Geister aus der Vergangenheit getroffen, die mich wider Willen mehr berührten, als ich wollte und geahnt hätte.

Inzwischen geht's mir wieder gut und das Leben hat mich wieder.
Nach einer turbulenten und sehr arbeitsintensiven Woche in der Arbeit war vergangenes Wochenende bei Anja echt schön.

Jetzt kann ich mir endlich vorstellen, wie schwierig der Alltag für Anja ist - sie ist doch sehr eingeschränkt, kann kleine Strecken nur mit Hilfe oder dem Rollator bewältigen. Die Phasen, in denen sie keinen Sauerstoff benötigt, werden zwar immer länger, aber er muß immer noch mit.
Der größte Teil des Tages geht für Erholung und Schlafen drauf. Anja hat zwischen Aufstehen und Schlafengehen 12 Stunden, wovon sie schon allein vier im Bad zum Herrichten und Verbinden benötigt, zwei weitere Stunden für die Unmengen von Medikamenten, die sie einnehmen muß.

So mußt ich ihren Unternehmensdrang am Freitag erstmal bremsen. Sie hatte leichtes Fieber und stand um halb acht immer noch im Bad. So habe ich kurzerhand das Kino auf Samstag verschoben und wir sind einfach gemütlich Abendessen gegangen. Hinterher mußte Anja zugeben, daß ihr das gut getan hat.

Samstag war ein ungeheures Programm für sie - nachmittags Friseur, abends Essen und Kino.
Kein Wunder, daß dann gestern der Ofen aus war. Vor allem weil sie abends einen heftigen Fieberschub hatte, mit über 39° Fieber! Mir hat sie 38.5 vorgeschummelt und ich hab sie gestern deswegen schimpfen müssen.
Zum Glück ging alles gut, aber es war insbesondere für Anja ein Riesen-Aufwand, den sie allein gar nicht bewerkstelligen könnte. Mein Auto war vollgeladen mit Rollator, Gasflasche und Sauerstoff-Gerät - eine dritte Person hätte gar nicht reingepaßt.

So war nach dem Michael-Jackson auch für Anja "This is it" - wir haben schon vor dem Schlafengehen festgelegt, das Sonntag Ruhetag wird und ich mich ins Illertal vertrolle.

Trotzdem haben die Gespräche mit ihr gut getan. Wir konnten vieles klären und planen und sind auch für's nächste Wochenende schon wieder verabredet. Da ist sie in Illertissen und wir wollen uns mit Steve und Billy treffen....einmal Kino, einmal Ikea. Aber ob es tatsächlich was wird, wird natürlich ganz kurzfristig in Abhängigkeit von Anja's Zustand entschieden.
Ich jedenfalls freu mich schon!

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Hi Tonja, ich freu mich, dass du wieder da bist - dein Bericht aus Ungarn klingt ganz nett, auch wenn die beiden kleinen Randbemerkungen mich schon ein bisserl nachdenklich stimmen *knuddels

Die Zeit mit Anja war intensivschön, was? Schön, dass sie euch beiden so gut getan hat und Anja aber auch gemerkt hat, dass sie noch ein bisserl Schongang fahren muss! Das macht die Planung für das nächste Treffen bestimmt ein bisserl leichter!

Dicken Knuddler und LG Josie